Regen und regnen lassen

Jeder intensiv bewirtschaftete Garten benötigt regelmäßig große Mengen Feuchtigkeit. In Mitteleuropa haben wir es in dieser Hinsicht sehr gut. Hier fällt, von Ausnahmen abgesehen, überall ausreichend Regen. Dennoch boomt die Industrie, die für Gärten Beregnungsanlagen anbietet.

Computergesteuert, zuverlässig, jederzeit einsetzbar. Dort wo besondere Pflanzen besondere Ansprüche stellen, mag solche Technik sinnvoll sein. Wer aber bloß seinen Garten am Haus computergesteuert bewässern will, der hat mit Sicherheit zu viel getan.

Denn ein Garten sollte stets so angelegt sein, dass die natürliche Bewässerung ausreicht. Das schließt auch ein, dass, wenn der Gärtner im Urlaub ist, der Nachbar schnell den Gartenschlauch über den Zaun hält und es regnen lässt.

Durch geschickte Anlage eines Gartens, sofern er am Haus ist, ist eine zusätzliche Bewässerung fast immer unnötig. So können beispielsweise Tropfschläuche, mit einem Regenfass verbunden, kostenlos das segenspendende Nass verteilen. Ohne Strom, ohne Pumpe, ohne Aufwand. Ansonsten tun die meisten Gärtner viel zu viel für die Bewässerung.

Richtig bewässern

Selbstverständlich muss eine Rasenfläche anders gewässert werden als beispielsweise Feuchtigkeit liebendes Gemüse. Rasensaat hingegen muss viel und oft gewässert werden. Auch frisch gesetzte Pflanzen, insbesondere Bäume, benötigen sehr viel Wasser.

Normalerweise jedoch reicht die Naturbewässerung aus. Wer dennoch meint, künstlich bewässern zu müssen, sollte das richtig angehen. Es ist viel besser, beispielsweise eine Grünfläche einmal in der Woche richtig zu bewässern, als jeden Tag ein bisschen drüber regnen zu lassen. Dennoch sieht man immer wieder Gärtner mit der allseits beliebten Gießkanne scheinbare Feuchtigkeitsdefizite beheben zu wollen.

Um eine Fläche richtig zu wässern, müssen mindestens 20 l/Quadratmeter aufgebracht werden. Dann reicht das auch, jedenfalls in normalen Sommern, für eine ganze Woche. Wird hingegen immer nur stückchenweise gewässert, gelangt die Feuchtigkeit nur in die oberen Zentimeter der Erde und verdunstet dort schnell. Dadurch wird die Erde zum einen festgedrückt, zum anderen bilden sich tiefe Verdunstungskanäle. Diese führen zu weiterem Wasserverlust. Das hat zur Folge, dass solche Erde regelmäßig gehackt werden muss.

Beete richtig anlegen

Wer in Gegenden seinen Garten hat, die eher einen Feuchtigkeitsüberschuss haben, sollte über Hochbeete nachdenken. Tiefbeete hingegen sind dort sinnvoll, wo es regelmäßig an Feuchtigkeit mangelt. In ihnen sammelt sich der Morgentau, was für viele Pflanzen bereits ausreichend ist.

Du magst vielleicht auch