Vorhandene Leitungen nutzen

Aus 1 mach 2

Das neue Haus ist bezogen, der ungenutzte Kellerraum wird zum Abstellplatz für die Waschmaschine. Leider befindet sich in der Nähe kein Wasserabzweig. Wer will schon mehrere Meter Schläuche legen um die Waschmaschine anzuschließen, erstens sieht das unschön aus und zweitens könnte das auch zur Stolperfalle werden. Befindet sich in diesen Räumlichkeiten eine auf Putz verlegte Wasserleitung, so ist das Problem des Wasser-Anschlusses schnell gelöst.

Mit einer sogenannten Anbohr-Schelle kann an benötigter Stelle in der Leitung nachträglich ein Abzweig montiert werden. Gegenüber der früheren Vorgehensweise, durchschneiden der Leitung, Rohrabschnitt herausschneiden und einen neuen Abzweig einlöten, kann dieser Abzweig schnell und problemlos ohne gravierende Eingriffe in die Rohrleitung installiert werden.

Die Schellen sind so angefertigt, dass sie an zugänglichen Leitungen mit normalen Werkzeugen zu montieren sind. Dazu werden lediglich ein Inbusschlüssel, ein Hammer ein Körner und eine Bohrmaschine mit passendem Bohrer benötigt. Die Schellen eignen sich für die Verwendung an Kunststoff-, Kupfer-und Eisenrohren. Ist die Fertigstellung abgeschlossen, muss die Leitung gespült werden.
Ansonsten könnten verbleibende Bohrspäne Schäden an wasserführenden Leitungen und Armaturen verursachen.

Arbeitsanleitung

• Ohne große Änderungen an der bestehenden Leitung kann später ein Abzweig für die Waschmaschine in die Wasserversorgung eingefügt werden. Dabei nimmt die gesamte Montage einer Anbohrstelle kaum mehr als 30 Minuten Zeit in Anspruch.

• Dabei muss das nächstgelegene Absperrventil in Flussrichtung vor der Einbaustelle des Abzweigs zunächst geschlossen werden.

• Anschließend in der Leitung stehendes Wasser am Entleerungsventil des Absperrventils ablassen.

• Mittels einer Stahlbürste wird die Montagestelle von Farbrückständen und anderen Fremdkörpern auf der Oberfläche befreit.

• Beim Ansetzen der Anbauschelle an die Leitung nachgeben, dass die Dichtung exakt unter dem Vorderteil der Schelle liegt.

• Dann wechselseitig die beiden Inbusschrauben anziehen, dabei vor dem Festsetzen die genaue Position begutachten.

• Mit Körner und Hammer den Ansatzpunkt der Abgangsöffnung markieren, dass verhindert ein Abrutschen des Bohrers.

• Die Öffnung für den Auslass bohren.

• Mit Hanf oder Dichtungsband Zapfventil verpacken und sogleich eindrehen.

• Nach Eindrehen des Ventils wird die Leitung wieder gefüllt und die bearbeitete Stelle auf Dichtigkeit geprüft.

Tipp

Trotz Körnung des Bohrloches kann es passieren, dass man abrutscht und mit dem HSS-Bohrer an den Wandungen der Anbohrschelle Schäden verursacht.
Um das zu verhindern, kann eine Reduziermuffe in bestehendes Gewinde eingeschraubt werden.

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